Geschichte des Scherenschnitts
Der Scherenschnitt ist aus dem Schattenbild entstanden. Zuerst war es eine schwarze, ausgefüllte Umrisszeichnung, die in Ostasien hauptsächlich zu theatralischen Schattenspielereien weiter entwickelt wurde.
In Europa kam im achtzehnten Jahrhundert das Schattenbildnis und dann mit zunehmender Beliebtheit der Scherenschnitt als Möglichkeit für ein eigenes Portrait auf. Es war anno 1757 als ein französischer Finanzminister sich mit öffentlichen Sparmaßnahmen beschäftigen musste. Zu jener Zeit gab es noch die Möglichkeit sich aufwendig an Finanzen und besonders an Zeit, aus buntem Öl oder Kreide malen zu lassen. Der Minister aber erfand und publizierte das schnelle Schattenbildnis, das man sofort Silhouette nannte. Man zog einerseits den Umriss des Profils von einer achtbaren Person, durch Kerzenschein projektiert auf eine weiße Leinwand, mit schwarzer Kreide nach. Dann tuschte man die entstandene Fläche der Einfachheit halber schwarz aus. Das Ergebnis war ein überdimensionales, doch immer noch recht verblüffendes Schattenportrait. Jener Finanzminister war der Monsieur Etienne de Silhouette.
Diese Technik wird heute noch, allerdings mit stärkeren Lichtquellen, unter anderem von Kindergärtnerinnen angewandt, damit die süßen Kleinen stolz ihren eigenen Schatten auf einer Packpapierrolle vom Kindergarten mit nach Hause tragen können.
Findige Künstler konnten ab ca. dem Anfang des 19.Jahrhunderts, mit der Schere im Handumdrehen aus schwarzem Papier die wunderbarsten Scherenschnittportraits ausschneiden. Dann stellte man auch Pflanzen, Tiere und Szenen des alltäglichen Lebens im Scherenschnitt dar. Es entwickelte sich eine selbstständige Kunstform, und zwar die immer noch beliebte Scherenschnittkunst.
Beachtliche Scherenschnittkünstler/innen sind unter anderem auch Hans-Christian Andersen, Hilke von Appen-Duis, Kerstin Berg, Luise von Breitschwert, Hugo Brückner, Marianne Brüssing, Daniel Chodowiecki, Ingrid Dietz, Liesel Doll, Annette von Droste-Hülshoff, Karin Dütz, Luise Duttenhofer, Ernst Moritz Engert, Karl August Vaarnhagen von Ense, Ulla Ergmann-Stracke, Karl Fröhlich, Bettina Günst, Johann Jakob Hauswirth, Hugo Höppener, Doris Heymann, Susanne Iwan-Dietz, Birgit Just-Svarrer, Prof.Hartmut Klug, Hilde Kluss, Paul Konewka, Georg Sluytermann von Langeweyde, Frank H.Lindner, Herzog Christian Ludwig II. von Mecklenburg-Schwerin, Katharina von Meyenburg, Heike Müller-Kulski, Harry Nolden, Heinrich Nolden, Georg Plischke, Franz Graf Pocci, Ernest Potuczek-Lindental, Emil Preetorius, Lotte Reiniger, Wilhelm Repsold, Ran Rong, Philipp Otto Runge, Andrea Schlemmer, Adele Schopenhauer, Moritz von Schwind, Ettie Wrangel, C. Mebus, Josef Heckhausen, Esther Shilo, Rommy Willersinn, Charlotte Kerbitz, Anne Behrens, Ursula Kirchner, Kara Walke, Heinz Pfister, René Acht, Marco de Giuli, Maria Luiko, Alfons Holtgreve, Hedwig Goller, Irene Scharwächter-Mebes, Doris Holzknecht, Michael Viktor Pfeiffer, Max Marek, Marianne Brüssing, Judith Steinheider, Hilde Kluth, Eva Tornatzky, Margarete Luther von Glehn, Haidelis Jacob-Kalähne, Zipora Rafaelov, Johanna Beckmann, Josef Beckmann, Josefine Allmayer, Ingeborg Feckseder, Suzi Zimmerer, Keith Kleespies, Gertrut W. Richter, Wiebke Steinmetz, Lotte Cracknell, Wulfhild Tank, Etaner Swerd, Giselher Gauhl, Usula Kirchner, Helmut Heckner, Berta von Böventer, Edith Müller, Anna-Barbara Siegrist, Ferdinand Trümpelmann, Caspar Dilly, Heinz Baier, Gabriele Basch, Martine Eichenberger, Heinz Pfister, Roland Senn, Kornelia Löher, Wulfried Tank, Madlener Joseph, Johanna Beckmann, Hans Petersen, Paul Konewka, Felicien Philipp, Hedy Bürki, Arthur Maximilian Miller, ... und, und, und ... .